Die Devise im Umgang mit digitalen Medien im Kindesalter sollte lauten „SCHAU – HIN ,was dein Kind mit Medien macht.

Eltern sollten unbedingt vor allem  jüngere Kinder bei den ersten Schritten in der Medienwelt begleiten und Geräte kindgerecht einrichten.

Grundsätzlich gilt:

Für kleinere Kinder unter 3 Jahren ist die Nutzung digitaler Medien ( TV, Tablett, Handy ) nicht empfehlenswert.

Empfehlungen für den adäquaten Umgang mit digitalen Medien im Kindesalter

  1. Aktiv begleiten

Bei den ersten Erfahrungen mit dem Tablett, Fernseher etc. ist die Begleitung durch Erwachsene unbedingt erforderlich. So erkennen sie, wie ihr Kind reagiert, können die Eindrücke mit dem Kind besprechen und bei inhaltlichen oder technischen Fragen direkt unterstützen.

  1. Tablets kindgerecht sichern

Ungeeignete Inhalte und Risiken für den Datenschutz können minimiert werden, indem Eltern Sicherheitseinstellungen aktivieren und eine Jugendschutzsoftware installieren.

  1. Passende Angebote auswählen

Geeignet für das Tablet sind interaktive Medien, wie Bilderbuch – Apps, mit einfachen, überschaubaren Geschichten, die direkt an der Lebenswelt der Kinder anknüpfen. Gute Apps sind intuitiv zu bedienen, vermitteln spielerisch Wissen, sollten werbefrei sein und keine weiterführenden Links enthalten.

  1. Klare Regeln vereinbaren

Hilfreich sind klare Absprachen zu einer dosierten Mediennutzung. Kinder sollen nicht überfordert werden und eine bewusste Mediennutzung erfahren. Empfohlen für Kinder bis 5 Jahre wird maximal eine halbe Stunde täglich, die langsam gesteigert wird. (Bundesministerium für Familien)

Damit Kinder Medieninhalte verarbeiten können, ist es wichtig, dass vor dem Schlafen noch ausreichend Zeit bleibt, um abzuschalten.

Achten Eltern auf Abwechslung in der Freizeitgestaltung können mediale Erlebnisse andere Erfahrungen wie Spielen, Entdeckungen in der Natur& im Sport zu ergänzen, statt diese zu ersetzen.

5.Vorbild sein

Eltern sind Vorbilder  – auch bei der Mediennutzung ihrer Kinder. Daher ist es wichtig, dass Erwachsene ihr eigenes medienverhalten im Blick behalten & „medienfreie“ Zeiten einhalten

  1. B. zu den Mahlzeiten.

 Das Fernsehen ist nach wie vor ein Leitmedium in den meisten Familien. Auch für viele Kinder  im Kindergarten und Vorschulalter zählt das Fernsehen neben Büchern zu den ersten medialen Erfahrungen wichtig ist, dass Eltern ihre Kinder dabei begleiten, das richtige Programm auszuwählen und die Dauer des Schauens zu begrenzen.

Fernsehen ab welchem Alter?

Es ist wichtig, dass Eltern mit jüngeren Kindern gemeinsam fernsehen. Nur so können sie herausfinden, wie ihr Kind auf bestimmte Sendungen reagiert. Das ist eine wichtige Grundlage für die weitere Medienerziehung. Wichtiger ist es, erst einmal die reale Welt mit allen Sinnen zu erfahren, bevor sie elektronische Medien entdecken.

Kinder, die jünger sind als 1 Jahr

In den ersten Wochen nehmen Babys Medien lediglich als Reizquelle wahr, die Geräusche und Lichteffekte aussendet. Sie können noch nicht bewusst auf diese Eindrücke reagieren, aber sie können schon ihre Reizüberflutung ausdrücken – und schreien oder schlafen plötzlich ein. Am Ende des ersten Lebenshalbjahres beobachten Kinder vor allem, wie andere Menschen mit Medien umgehen und versuchen, sie nachzuahmen. Geht es auf den ersten Geburtstag zu, wächst das Interesse für Medien:

Sie werden als Spielzeug genutzt, jedoch zufällig und nicht zielgerichtet. Beim Spielen ahmen Kinder Wischbewegungen der Eltern nach, statt zielgerichtet zu wischen. In diesem Alter haben Kinder noch kein Verständnis für die Bildhaftigkeit der Inhalte und versuchen zum Bespiel Gegenstände aus dem Bildschirm herauszuholen. Ein eigenständiger Umgang mit Medien ist noch nicht möglich, da grundlegende motorische und mentale Fertigkeiten noch fehlen. Erst mit etwa einem Jahr verstehen Kinder, dass das Bild selbst ein Gegenstand ist und etwas zeigt.

Kinder, die 1 – 2 Jahre alt sind

Haben Kinder ein Verständnis für Bildhaftigkeit entwickelt, können sie digitale Inhalte von realen Gegenständen unterscheiden. Jetzt können sie bald einfache Bildgeschichten mit Nähe zum kindlichen Alltag verstehen. Auch einfache Bewegungsabläufe wie das Wischen und Tippen funktionieren gut. Sie sind aber nicht als zielgerichtete Nutzung von mobilen Medien zu vestehen. Mit steigendem Interesse  an anderen Menschen, der Entwicklung der Phantasie und der Sprache verändert sich die Bedeutung von Medien für Kinder im zweiten Lebensjahr. Sie wenden sich bewusster und zielgerichteter medialen Inhalten und Geräten zu. Außerdem zeigen sie sich interessiert an spielerischen und kreativen Aktivitäten, wie z.B. dem Fotografieren. In diesem Alter machen Kinder meist verstärkt Fernseherfahrung, auch können sie erste mediale Botschaften entschlüsseln. Zweijährige verstehen einfache digitale Spiele und entdecken die Wiedergabefunktion für Fotos und Videos auf mobilen Medien. Ihre Aufmerksamkeitsspanne reicht schon für kurze und einfache Sequenzen. Dennoch ist es für Kinder unter 3 Jahren wichtiger , erst einmal die reale Welt mit allen Sinnen zu erfahren, bevor sie elektronische Medien entdecken.

Kinder, im Alter von 3 – 4 Jahren

Nach dem dritten Geburtstag können Kinder Medien gezielter nutzen – in Begleitung ihrer Eltern und in überschaubarem Maß. Dabei sind Tablets leichter und intuitiver selbst zu bedienen als Laptops oder Computer – diese sind erst ab dem Vorschulalter geeignet. Mit fortschreitendem Alter wächst die Fähigkeit der Kinder, Symbolsysteme medialer Inhalte zu entschlüsseln. Voraussetzung dafür bleibt weiterhin eine einfache Erzählstruktur und der Bezug zu ihrer Lebenswelt. Kinder können in Videos oder Filmen, Ausschnitte und Figuren wahrnehmen und in Bezug zum eigenen Ich setzen. Tipp – und Wischbewegungen auf dem elterlichen Tablet oder Smartphone werden gezielt eingesetzt. Neben der Rezeption gewinnen Medien als Mittel für gestalterisch – produktives Handeln an Bedeutung. Die erworbenen Fähigkeiten im Umgang  mit Medien können mit und über Medien erweitert werden. Eltern können ihre Kinder geduldig begleiten, ihre Fragen beantworten und immer wieder das Verständnis für das Gesehene zu erweitern. Dabei helfen Wiederholungen, um das Verständnis von Inhalten und Abläufen zu festigen.

Fünf – bis 6 Jährige Kinder

Medien dienen Kindern in diesem Alter als Wissensquelle, zur Orientierung, Unterhaltung und als Spielgeräte. Este kindgerechte Onlineangebote gewinnen an Bedeutung. Sie nehmen das Internet als Speicher für Filme, Spiele und Musik wahr. Kinder verstehen nur einfache Lern – und Geschicklichkeitsspiele mit zweidimensionaler Grafik. Bei audiovisuellen Geschichten konzentrieren sie sich auf zentrale Personen und vollziehen auch zunehmend deren Gefühle nach. Da die Lese  – und Schreibfähigkeit noch nicht entwickelt sind, brauchen die Kinder die Unterstützung von Eltern, Erziehern und Lehrern.

Eltern sollten beim Fernsehkonsum auf Folgendes achten:

  • Regeln vereinbaren

Hilfreich sind klare Regeln zu Fernsehzeiten, an denen sich Eltern und Kinder orientieren können und die eingehalten werden.

  • Zeiten festlegen

Es wird für Kinder bis 5 Jahren maximal eine halbe Stunde vor dem Bildschirm empfohlen. Fernsehanfänger sollten nur kurze Sendungen anschauen und nicht täglich fernsehen.

  • Auf Ausgleich achten

Wichtig ist, dass Kinder von Anfang an erfahren, dass neben Medien auch andere Dinge gibt, die Spass machen:

Spielen

Vorlesen

Freunde besuchen etc.

Insbesondere sollte es nach dem Anschauen von Sendungen Freiraum zum Spielen und Gelegenheit für Gespräche mit den Eltern geben. Eltern können ihren Kindern so helfen, mit dem nötigen Abstand das Film – Seriengeschehen zu verarbeiten. Wenn Kinder unmittelbar vor dem Schlafengehen fernsehen, fehlt dafür oft die Zeit.

  • Selbst Vorbild sein

Läuft der Fernseher, auch wenn kleine Kinder im Raum sind? Ist der Fernseher an, wenn die Familie gemeinsam isst oder spielt. Wichtig ist, dass sich Familien den Tagesablauf nicht vom Fernsehen vorgeben lassen.

  • Kindgerechte Formate wählen

Für Kinder im Kindergarten ; und Vorschulalter ist wichtig, dass die Sendungen nicht zu lang und die Schnitte nicht zu schnell sind sowie sich spannende und entspannende Momente abwechseln. Gradlinige Geschichten mit einer überschaubaren Anzahl von Figuren, einfacher Erzählweise und verständlicher Sprache eignen sich besonders gut. Eine positive Botschaft oder ein Happy End lassen sich leichter mit der Geschichte abschließen. Wie Dinge funktionieren, mit denen wir im Alltag zu tun haben „Großwerden“ und Probleme meistern , Freunde finden und mit ihnen auskommen; all das , was Kindergarten und Vorschulkinder in ihrem Aufwachsen und im Alltag beschäftigt, ist auch für sie in einschlägigen Sendungen interessant. Bieten Sendungen außerdem Rätsel, Reime oder Lieder und laden zum Mitmachen ein, gewinnen sie für diese Zielgruppe besonders an Attraktivität.

  • Stressige Formate vermeiden

Unerwartete Schreckmomente, Dunkelheit. Laute, beunruhigende Geräusche oder seltsam anmutende Figuren wirken beunruhigend  – und tauchen dennoch im Kinderprogramm auf. Kinder müssen erst lernen, Bilder einzuordnen, Handlungen zu folgen und zwischen Wirklichkeit und Fernsehwelt zu unterscheiden. Eltern beobachten ihre Kinder am besten beim Fernsehen, um einzuschätzen, wie sie auf das Gesehene reagieren.

  • Vorher informieren

Orientierungshilfen und pädagogische Einschätzungen zum aktuellen Fernsehprogramm finden Eltern  beim Fernsehratgeber FLIMMO, KIKA oder z.B. ZDF TIVI

  • Werbung vermeiden

Werbung reizt Kinder vor allem durch stimmungsvolle Bilder, eingängige Slogans und Musik, sowie der Mitwirkung bekannter Fernsehhelden. Doch Fernsehanfänger kennen den Unterschied zwischen Fernsehprogramm und Werbung noch nicht. Verzichten sie deshalb auf Formate mit Werbung.